Freitag, 30. August 2013

Pain & Gain


oder:
Pay the Gay: The Next Homophobic Movie Of Michael ?ay

Michael Bay macht einen Film. Einen Actionfilm. Einen ComedyActionfilm. Einen "inspired by true events" ComedyActionfilm. Kopf & Kino schreibt eine Rezension. Eine kritische Rezension. Eine kritisch-satirische Rezension.

Das war euch eine zu eintönige Exposition? Dann viel Spaß beim Film!!

Story

Daniel Lugo, Patriot, Bodybuilder und stupide Machoarschkrampe vor dem Herrn, ist ein "Macher". Er will etwas erreichen. Frauen, Geld, Sportwa(a)gen. Nachdem er im SunGym als Trainer den Umsatz steigen lässt und...

Nein. Stop. Kürzer:
Drei komplett sinn- und verstandentleerte Muskelberge (Mark Wahlberg, Dwayne Johnson, Anthony Mackie) kidnappen Arschloch-Bonze Victor Kershaw (Tony Shalhoub) zwingfoltern Ihn dazu, sein komplettes Hab und Gut zu überschreiben und sind dann auch noch zu bekloppt Ihn anständig um die Ecke zu bringen...


Review

Wer sich jetzt fragt weshalb Einleitung und Story so verflucht kurz ausgefallen sind, dem sei gesagt: "WEIL DIESER FILM ES NICHT ANDERS VERDIENT HAT!" Fast wäre diese Review in der neuen Kategorie Kopf & Kino shorts gelandet. Da das aber unfair ist ohne Ankündigung, gibt es für dieses Zelluloidarmutszeugnis noch einmal eine ausführliche Besprechung.

Schaut man sich die Filme von Michael an, fallen einige Sachen ins Auge. Ganz persönlich vermute ich ja seit Jahren, dass Bay seinen Kameramännern die Beine absägt oder nur welche engagiert, die von Natur aus maximal 1,30m groß sind. Anders ist wohl nicht zu erklären, dass gefühlte 160% aller Einstellungen Halbnahe aus Froschperspektive sind. Etwas Mitleid sollte man auch für die Figuren aufbringen. Ihnen war es offensichtlich untersagt sich schneller als mit Ultra-Slowmo zu bewegen. Das kann auf Dauer ermüdend wirken – zumindest bei mir!

Ermüdend wirkte auch die komplette erste Stunde. Denn schon da war abzusehen, dass sich olle Michi bei dem Spagat zwischen Actiondrama auf der einen und Actionkomödie auf der anderen Seite, ziemlich den Sack aufgerissen hat – mal so ganz salopp dahinphilosophiert.

Seine einzigen Lacher VERSUCHT der Film daraus zu ziehen, dass er seine Protagonisten völlig bloßstellen möchte. Entmannt. Homophob. Hirnlos. Unsympathisch. Unabhängig davon wie die Vorbilder wirklich waren, funktionieren lediglich Ed Harris und Tony Shalhoub auf der Leinwand. Als Detektiv und beraubter Geldsack überzeugen diese Figuren immernoch mehr als Wahlberg samt aufgepumpter Entourage, als Hobbyentführer mit Drogenobsession und dauergeilen, rumänischen Rapunzeln im Bett.


Fazit

Nicht nur, dass dieser Film mit 130min genau 100min zu lang ist, nein er lässt einen auch darüber nachdenken was man mit dem Geld für die Karte stattdessen alles hätte anstellen können. Wer sich auf Grund der namhaften Besetzungscouch in den Sessel locken lässt, oder gar auf den Trailer reinfällt, der ein absolutes Comedyfeuerwerk verspricht, dem sei als Insidertipp angeraten eine Stunde zu spät in den Film zu gehen – oder einfach zwei Stunden RTL2 anzuschauen. Lustige Inserts und peinliche Drehbücher gibt es in ähnlicher Qualität zu bestaunen und das 24/7.

Auch Pain & Gain wird sein Publikum finden. Ich weiß gerade nur nicht warum...


In diesem Sinne,
eiweißshakendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Film

Euer Robert


Trailer

Pain & Gain
129 Minuten
FSK 16
USA, 2013

Donnerstag, 8. August 2013

Wolverine - Weg des Kriegers

(The Wolverine)

oder:
The Wolpertinger – Weg des Ablegers

Was soll man eigentlich noch schreiben? Die x`te Comicverfilmung rasselt gerade durch die Kinosäle und jeder Fan hofft, dass The Wolverine angenehmer im Gedächtnis bleibt als der Story- , Effekt- und Schauspieldurchfall X-Men Origins: Wolverine. Im X-Men-Filmfranchise ist der vorliegende Film nun schon das zweite Spin Off, zeitgleich aber dritte Fortsetzung (zeitlich nach X-Men: The Last Stand), aber auch Sequel eines Prequels. Wenigstens auf dieser Ebene sind Comicverfilmungen also vielschichtig.

Auch kein Geheimnis: Wolverine – Weg des Kriegers leitet direkt über in den 2014 erscheinenden Film X-Men: Days of Future Past, welcher inhaltlich den Missing Link zwischen X-Men: Erste Entscheidung und X-Men: The Last Stand darstellen wird/soll/muss.

Verwirrt? Völlig zu recht. Rein von der Story her gibt es so viele Brüche in der Kontinuität, dass mittlerweile ein Reboot gerechtfertigt wäre – ähnlich der Taktik im Star Trek - Universum.

Aber papperlapup. Wolverine – Weg des Kriegers basiert auf einer Storyarc von 1982. Ein gewisser Lausbub namens Frank Miller (Sin City, 300) steuerte damals die Zeichnungen bei. Ich für meinen Teil steuerte eine Pressekarte bei um nun extra für Euch die heroische Mär vom Wolperting...ähm...Wolverine zu erzählen...


Story

Logan [Wolverine] rettet einem japanischen Offizier – Yashida – das Leben...1945...in Nagasaki...vor einer Atombombe (!)...in einem vier Meter tiefen, OFFENEN Bunkerloch (!!)...

Viele Dekaden, fünf Verfilmungen und diverse Actionfiguren später, lebt unser Held als Reinhold Messner – Klon in der kanadischen Wildnis, bewohnt eine schnuckelige Singlehöhle mit fließend warm Urin und hat Schuldgefühle wegen seiner Ex (zurecht, er hat Famke Janssen durchbohrt, der Mistkerl!).

Von Mutantin Yukio (kann den Tod von Menschen voraussehen; Topfschnitt-Revival: Rila Fukushima) nach Tokyo geholt bietet ihm der mittlerweile zum krebskranken Multimill...irgendwas gewordene, Nagasaki-Survivor Yashida an, Wolverines Selbstheilungskräfte auf sich zu übertragen. Begründung: Unsterblichkeit ist ein Fluch. Logan lehnt erstmal ab. Trotzdem lassen seine Kräfte plötzlich nach. SURPRISE!!!


Review

"Fick Dich ins Knie, mein Bester!"
Und mit dieser Quote aus der deutschen Fassung, wurde der Film auch schon ausreichend rezensiert. Kurz zur Technik: Während man die Kameraarbeit kaum bemängeln kann (alle Einstellungsgrößen werden brav durchgeorgelt und mit langsamen Fahrten und zaghaften Zooms untermalt) und der Schnitt routiniert wirkt (Schuss-Gegenschuss wie aus dem Lehrbuch) darf man bei der Musik mal gepflegt neben die Couch kübeln. Nicht etwa weil sie so schlecht wäre, aber weil sie genauso 08/15 daherkommt wie auch der Schnitt und die Kamera.

Die Story hält smarte Oneliner, witzige Momente und melodramatisches Löcher-in-die-Luft-Gestarre bereit – sprich alles was man für eine nette Pyjamaparty auf einer Klassenfahrt benötigt, um mit 16 das erste Mal bei seiner Klassenkameradin andocken zu können, nachdem die Rasselbande sich mit zweieinhalb Whiskey-Diätcola völlig ins Nirvana geschossen hat. Jeder Erwachsene, der sich auf Grund der Trailer, Clips und wirklich coolen Poster vorab Hoffnungen auf einen rauen, düsteren, Bad Ass – Wolverine gemacht hat wird früher oder später ein ähnlich deprimierendes Aha-Erlebnis haben, wie zuletzt bei Iron Man 3.

Kein Satz kommt ohne bedeutungsschwangeren Zoom, Bassgedröhne oder Kunstpause im Text aus!
Wer das 110min aushält, wird mit einem angenehmen Finale belohnt.

NUFF SAID!


Fazit

Wolverine – Weg des Kriegers ist nicht Film den die Figur James Howlett alias Wolverine verdient hat. Wie schon damals in The Punisher (mit Thomas Jane) wird hier eine von Marvels zwiespältigsten und martialischsten Figuren vor die Zelluloidhunde geworfen, um ein massentaugliches Rating zu bekommen.

Nippon-Klischeè-Kitsch statt Japan-Noir-Thrill.
The Wolverine hat sicherlich schöne Momente und wer es schafft VÖLLIG befreit von jeglichen Erwartungen, in diesen Film zu gehen hat Glück gehabt und sieht einen durchschnittlich guten Film, mit einem bodygebuildeten Hugh Jackman als notorischem Torso-Nackedei.


In diesem Sinne,
nagasakitunnelerkundendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Film

Euer Robert


Trailer

Wolverine – Weg des Kriegers
125 Minuten
FSK 16
USA, Australien, 2013

THE HONEST TRAILER
X-Men Origins: Wolverine
 
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