Dienstag, 24. Dezember 2013

MERRY XMAS


oder:
Nein tatsächlich: MERRY XMAS

Man traut es dem satirischen Schandmaul nicht zu, aber ich wünsche tatsächlich ein frohes Fest. Das zurückliegende Jahr war für Kopf & Kino ein interessantes und erfolgreiches Jahr. Die erste Pressevorführung (Der Medicus), die erste Buchrezension (Briefe an niemanden), eine regelmäßige Leserschaft zwischen 1500 und 2000 Lesern, viele Gewinnspiele und Aktionen. Das alles macht unglaublich viel Arbeit, aber auch wahnsinnig viel Spaß.

Montag, 16. Dezember 2013

Der Medicus

oder:
Das (extralange) Scrubs Winterspecial - im
Der Medicus |150 Minuten | FSK 6
Deutschland, Marokko, 2013 | © Universal Pictures
Mittelalter

Da ist sie also, die nächste große Literaturverfilmung aus deutschen Landen. Da freut man sich als deutscher Rezensent ja auch gerne mal einen Ast ab. Und nochmehr freut man sich als armer Blogger wenn plötzlich die Einladung zur Pressevorführung im digitalen Postfach liegt. Also fix die Kopf & Kino Shorts (raffiniertes Crossmarketing!) angezogen und ab mit dem Zug nach Leipzig. Unterwegs möglichst oft UNAUFFÄLLIG mit dem Handy auf den eigenen Blog gehen und wenn das Handy bimmelt, ruhig melden mit "Kopf & Kino – Der kritisch-satirische Filmblog. Gryczke am Apparat". Man ist ja schließlich wer! Wer genau weiß noch keiner, aber erstmal groß denken. Für euch habe ich mich, mit meinem Zelluloidkamel, durch die karge Wüstenlandschaft Leipzigs gequält und habe mir 150 Minuten Epos ohne Pinkelpause verordnet: Der Medicus.

Story
Das 11. Jahrhundert. Zehen werden ohne Narkose amputiert, Zahnhygiene ist etwas für Turnbeutelvergesser und der kleine Rob Cole verliert seine Mutter an Bauchschmerzen. Ein paar Jahre später ist der Stöpsel zu Tom Payne herangereift, Lehrling von Stellan Skarsgard und hungrig nach noch mehr Wissen. Deswegen wandert der Jungspund auch alsbald nach Persien, verliebt sich unsterblich in eine Dame und beginnt seine Ausbildung zum Medicus unter Ben Kingsley. Zwischendrin gibts Pesttote und andere Heiterkeiten.

Freitag, 13. Dezember 2013

Das kleine Gespenst

Das Kleine Gespenst | 92 Minuten | FSK 0 |
Deutschland, 2013 | Universum Film
oder:
Uhrenfetisch: Der Film

Mitternacht im beschaulichen Quedlinbur...äh Eulenberg. Die Turmuhr bimmelt vor sich hin und auf Schloss Wernigerode...ach was...ähm...Schloss Eulenstein und schon CGI`t sich Anna Thalbach als Das kleine Gespenst durch den Riesenstaubspeicher, quackelt ein wenig mit seinem Freund dem Uhu Schuhu (!) und feixt mit sprechenden Bildern. Als dann plötzlich der kleine Karl, während eines nächtlichen Schulausflugs, das quatschende Laken sieht, denken nicht nur seine Eltern und Lehrkörper daraufhin, dass der Bengel ein ordentliches Ding an der Zwiebel hat, sondern auch noch, dass Karl irgend einen wertvollen Taschenchronographen geklaut hat. Das Gespenst wird plötzlich schwarz, geistert tagsüber durch die City und irgendwie sind Uhren verdammt wichtig.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Carrie

oder: 
Mobbingopferreport 2013:
Eine Geschichte voller Missverständnisse

Wir kennen das alle:
Mitten in der Pubertät. In der Schule ein Außenseiter. Daheim eine religiös-fanatische Mutter. Und dann erwischts einen richtig. Nach dem Sportunterricht will man sich nur mal anständig mit der Kernseife zwischen den Beinen schubbern, plötzlich menstruiert man am Boden liegend vor sich hin und bekommt von den Highclass-Bitches diverse Damenhygieneartikeln an die Mütze. Der ganze Zirkus wird dann auch noch gefilmt und per Social Media verbreitet. Klar, so`n Tag brauchst Du wie ein Stein im Schuh. Und als ob das alles nicht genug wäre bemerkst Du dann, stephenkingseidank, dass Du telekinetisch begabt bist. Da würde ich aber auch die Turnhalle zerlegen!

Dienstag, 3. Dezember 2013

I Spit on Your Grave 2

OT: I Spit on Your Grave 2 | 108 Minuten
Ungeprüft - Uncut | FSK 18 - Cut
USA, 2013 | © Tiberius Film
oder: Schlüpferstürmer 2: Same Shit, Different Place

Sich einem Rape`n`Revenge – Flick satirisch zu nähern ist immer so eine Sache. Schnell bekommt man den Vorwurf, der Thematik nicht mit der gebotenen Ernsthaftigkeit gegenüberzustehen. Noch ehe er weiß was da eigentlich passiert, bekommt der Rezensent eine Alice Schwarzer – Biographie an die Murmel geschmissen. Dabei erstrahlt die Heldin, ein Wannebe-Model mit scheiß Menschenkenntnis namens Katie, auch diesmal wieder in blutigem Glanz (Spoiler? Not really!). Dass in I Spit on Your Grave 2 die Vergewaltigung extrem lang dauert, mehrmals wiederholt wird und sehr offenherzig inszeniert ist, mutet dann doch ein wenig over-the-top an. Vor allem wenn man in Relation dagegen setzt, dass die Bewegtbildschnipsel mit der blutigen Rache, zwar tatsächlich heftig sind – in einer Art und Weise, dass das eigene Gemächt vor Angst mitzittert – aber erschreckend kurz ausfallen. Wenn man im ersten Teil dem zerfickten Phönix bei der Wiederauferstehung aus blutiger Asche zugesehen hat, ist es diesmal ein gerupftes Huhn, das wie bekloppt auf den Eiern seiner Peiniger herumpickt.

Fazit
Schwer diesen Firlefanz als Sequel zu bezeichnen. Da die gleichen Charakterskizzen diesmal einfach andere Namen bekommen haben, würde man vermutlich eher von einem Rip-Off sprechen. Die meisten Szenen sind reiner Selbstzweck. Anders lässt sich ein Elektroschocker zwischen den Beinen und Hodenmus im Close-Up nicht erklären. So verkommt die Pseudo-Fortsetzung eines kontroversen Rape`n`Revenge - Films zu einem gewöhnlich-widerlich-heftigen Tortureporn.

Genrefans werden ohnehin einen Blick riskieren. Alle anderen dürfen überlegen ob sie sich Urinspielchen, verrückte Mütter und Elektropenetrationen geben wollen/müssen/dürfen/sollen.


In diesem Sinne,
BatterienAusElektroSchockerKlauendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Film

Euer Rob

Trailer zu I Spit on Your Grave 2

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