Dienstag, 18. November 2014

Wie schreibt man Liebe?

OT: The Rewrite | Liebeskomödie | 106 Min
FSK 0 | VÖ: 13.11.14
© Constantin Film Verleih GmbH
1x Marisa Tomei zum Mitnehmen bitte

Bei meinem letzten Ausflug ins Kino habe ich mich todesmutig auf zwei ganz verschiedene Filme gestürzt. Wie schreibt man Liebe? und David Finchers Gone Girl - Das perfekte Opfer bschäftigten sich beide mit dem Thema Liebe. Eine romantische Komödie mit Hugh Grant ist ungefähr so innovativ wie der Kölner Tatort. Abschrecken lasse ich mich davon aber mitnichten, denn - und jetzt oute ich mich vielleicht das erste Mal - ich zähle Tatsächlich... Liebe zu meinen Lieblingsfilmen und kann Männerherzen gelegentlich mitsprechen. Mein Anspruch an einen Film ist nicht immer, dass er das Rad neu erfindet. Und wenn es darum geht, das Rad NICHT neu zu erfinden, ist Hugh Grant natürlich erste Wahl.

Wie schreibt man Liebe? präsentiert uns die (bekannte) Geschichte um den ehemals erfolgreichen Drehbuchautoren Keith Michaels (Frau weg, Kind weg, Geld weg), welcher gezwungenermaßen an der Provinz-Uni in Binghamton eine Stelle als Dozent für Drehbuchschreiberei annimmt. Als erstes schubst er seine Studentin Karen (Bella Heathcote) über das Bettlaken, bekommt darauf hin etwas Ärger mit der Uni-Leitung und... bla bla bla... zwischendurch bekommen J.K. Simmons und Chris Elliot (die 'starke Hand' aus Scary Movie 2) Gelegenheit, dem Publikum den einen oder anderen Schmunzler zu entlocken. Das ist zwar relativ unspektakulär, aber auch herrlich unverkrampft - anders übrigens als das Genick von Hugh Grant. Der Frauenschwarm ist in der Schulterpartie so flexibel wie Tim Burtons Batman.

Der wahre Grund diesen Film zu schauen heißt Marisa Tomei. Völlig frei von Attitüde hält diese Dame ihren Zenit an einer eisernen Stange von sich weg und überschreitet ihn hoffentlich nie. Die Rolle der selbstbewussten Singlemutter mit drei Nebenjobs und wissbegieriges Mitglied des Keith Michael-Drehbuchkurses steht ihr verdammt gut. Die knackigen Dialoge zwischen Grant und Tomei sind keine Brüller und streckenweise nach Schema F konstruiert, ABER sie funktionieren und lassen beherzt in die Tüten greifen... in die Popcorntüte greifen. Mit größmöglichem Respekt vor der Weiblichkeit, der Emanzipation und den großartigen Darstellerinnen unserer Zeit darf ich mal ganz frei von der Leber weg behaupten, dass Marisa Tomei es schafft, aus einem Feuerlöscher glühende Lava sprudeln zu lassen, wenn sie lächelt. 

Fazit
Wer den Beruf des Drehbuchautors ergreift, kann nur hoffen, irgendwann in Amerika zu landen, abzuwracken und als Dozent anzuheuern. Laut Wie schreibt man Liebe? ist das DIE Möglichkeit für Genitalsport auf gehobenem Level. Abgesehen von dieser stereotypen Message, liefert euch der Streifen eine niedliche RomCom für einen verregneten Nachmittag im Kino - komplett mit Schmunzelpotential, Sekt und Kuschelstimmung. Go for it!

In diesem Sinne,
Nackenversteifendes Cheerio und viel Glück mit Eurem nächsten Drehbuch

Trailer zu "Wie schreibt man Liebe?"


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