Mittwoch, 31. Dezember 2014

Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere

OT: The Hobbit: The Battle of the Five Armies | 144 Min
FSK 12 | VÖ: 10.12.14 | ©Warner Bros.
oder: Herr der Ringe Referenz 3 - Die Schlacht um den Greenscreen

Was haben wir auf den dritten Teil gewartet. So sehr, dass ich in der Zeit vergessen habe, über den zweiten zu schreiben. Nach den Weihnachtsbanalitäten will ich das Jahr 2014 natürlich nicht ohne eine weitere beenden. Nachdem im zweiten Teil Thomapyrin Eichenschild und seine Entourage inklusive dem Ringträger Bilbo Beutelchen den Drachen Smaug aus dem Schloss gejagt haben, will der Zwergenkönig nun den riesen Partybunker gar nicht mehr hergeben. Menschen, Elben und andere Bewohner des Nerd-Reiches wollen aber ganz dringend in die Festung auf dem Berg Erebor. Ich für meinen Teil wollte nur ganz dringend wieder raus.

Als die große Einblendung "15 Minuten Pause" auf der Leinwand erscheint, will ich nicht zu schnell aufstehen, um meine Sitzbnacharn nicht gleich aufzuwecken. Nicht nur für den kleinen Halbling Bilbo ist diese Reise zäh und verlangt ein gutes Gemüt. Als cinephiler Allesgucker mit dem Infinity-Level an Schmerzresistenz sind mir storyarme Produktionen nicht unbekannt. Allerdings kosten die meisten dieser Produktionen eben NICHT 250 Millionen Dollar und dauern 144 Minuten!

Doch doch, Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere ist schon etwas ganz Besonderes. Versucht Ihr doch einfach mal, mit der doppelten Menge an Autoren die Hälfte an Inhalt zu liefern! Und auch eine tiefe Verbeugung an Peter Jackson. Er lehrt angehenden Filmemachern mit diesem Film ihrer Linie treu zu bleiben. Es ist egal, ob Du Martin Freeman, Christopher Lee, Ian McKellen, Luke Evans, Evangeline Lilly und zahlreiche andere begabte Darsteller hast: Überlange Landscape-Shots, Kamerafahrten und ausgedehntes Gekloppe, sinnfrei zusammengestoppelte Dialogfetzen sind für eine gewisse Teilmenge des Publikums vielleicht leichter verdaulich als eine 110 minütige Fassung mit Inhalt - lass Dir da auch nix anderes erzählen, Peter Jackson, stay tough!

FAZIT
Dort, wo der Großteil des Casts wunderbar funktioniert, fragen wir uns warum er das eigentlich tut. Figuren wie Orlando Blooms Legolas sind zwar gut gespielt, aber scheißegal für den Film. Lückenfüller nach Lückenfüller lassen Filmfans frustriert zurück. Einzig die Liebesgeschichte zwischen Tauriel (Lilly) und Kili (Turner) vermag es zwischendurch irgendwie schön zu sein... vermutlich ein Fehler der Autoren.

In diesem Sinne,
NamenMitZuVielenVokalenErfindendes Cheerio und viel Spaß, wenn Ihr euch das nächste Mal den Ring überstreift

Euer Rob

P.s.
Zum ersten Teil, Der Hobbit - Eine unerwartete Reise, gibt es auch eine Rezension
Take a look: zur Rezi

Trailer zu Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere

Sonntag, 28. Dezember 2014

Guardians of the Galaxy

Guardians of the Galaxy | 121 Min | FSK 12
VÖ: DVD/BD/VOD 08.01.15
Extras: Trailershow, Interviews, erw. & entf. Szenen,
Featurettes, Avengers 2 Vorschau
©Walt Disney Home Entertainment
oder: Ich bin Groot

Ich bin Groot. Ich bin Groot Ich bin Groot Ich bin Groot Ich bin Groot. Ich bin, Groot Ich bin Groot. Ich bin Groot Ich bin Groot. Ich bin Groot Ich bin Groot Ich bin Groot. Ich bin Groot Ich bin Groot Ich, bin Groot Ich bin Groot. Ich bin Groot Ich... bin Groot.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Hin und weg

Hin und weg | 95 Min | FSK 12 | VÖ:  bereits erschienen
©Majestic FIlmverleih / Twentieth Century Fox
oder: Ein gutes drittes Jahresquartal für Taschentuchhersteller

Ihr habt einen Wunsch für einen Kopf & Kino Review? Das Scheusal von Rezensent hat einfach einen Eurer Lieblingsstreifen vernachlässigt? Oder Ihr habt schlicht und einfach einen Film gesehen von dem Ihr denkt: "Was würde dazu wohl der Rob sagen?" Pfui. Ganz olles Pfui ist das. Um eventuell aufkeimendem Gram vorzubeugen und mich mit gutem Gewissen zurückzulehnen, gibt es jetzt die SHORTS nach Maß. Hier betrachte ich in gewohnter Art und Weise - also vorlaut, absolut unprofessionell und höchst subjektiv - Eure Wunschfilme.

In der ersten Maßanfertigung werfen wir einen kurzen Blick auf das deutsche Roadmovie Hin und weg, einem Film, dessen Drehbuch vermutlich mit Tränen auf das Papier recycelter Doktorarbeiten zum Thema ALS geschrieben wurde. Passender Stoff für mich zarte Pflanze.

Die filmische Icebucket Challenge Hin und weg präsentiert uns die herzzereißende Story von Hannes. Hannes hat ALS. Bumm. Weg ist die gute Laune und das Popcorn sollte umgehend gegen Taschentücher eingetauscht werden. Denn jetzt erfahren wir auch noch, dass die jährliche Fahrradtour der Clique nach Belgien führt. Und was Hannes dort sucht, sind weder Waffeln noch Pralinen.. es ist der Freitod. Exitus. Das gewollte Ableben. Feierabend. Gute Nacht. La Morte, du Torte. Und nach diesem Moment im Film bleiben Euch noch knapp 60 Minuten, gefangen in einer emotionalen Abwärtsspirale aus Indie-Rock-Montagen, heulverrotzten Lach-Juchzern und Jürgen Vogel mit seinem schönsten Lächeln. Schmunzlige Scharmützel und Swingerclubbesuche versuchen zwar die Stimmung immer mal aufzubrechen, schaffen es aber nie. Hin und weg diktiert uns, wann wir zu heulen haben - nämlich über 70 Prozent der Laufzeit.

Florian David Fitz und Julia Koschitz haben eine angenehme Leinwandchemie. Andererseits kenne ich auch keinen Darsteller/keine Darstellerin, welche keine angenehme Leinwandchemie mit Julia 'dieser Blick' Koschitz entwickeln kann. Herr Gott, ja selbst der Schokoladenweihnachtsmann hier neben mir würde eine tolle Leinwandchemie mit dieser Schauspielerin entwickeln!!! Etwas schwach hingegen wirkt Jürgen Vogel. Der Kino-Veteran scheint eher jemanden zu spielen, der jemanden spielt, dessen bester Freund den Freitod gewählt hat.

Fazit
Traurig. Hin und weg ist ein solide inszeniertes Drama, verkleidet als Roadmovie auf zwei Rädern. Ohne Stereotypen abnudeln zu wollen, springt mir das Wort "Mädelsabend" im Kopf herum, wenn es darum geht, Euch eine Empfehlung auszusprechen. Bei mir wollte der Funke nicht überspringen, das lag zu großen Teilen daran, dass mir das Drehbuch zu oft mit der Holzlatte die Emotionen einprügeln will. Zumindest Fans von Florian David Fitz werden Hin und weg sein (JA, und der musste sein!).

In diesem Sinne,
TraurigAufBelgischePralinenWeinendes Cheerio und viel... *wird aus Pietätsgründen frei gelassen*

Trailer zu Hin und weg

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Proxy

Proxy | 118 Min | FSK 18 (Uncut)
VÖ: DVD/BD/VOD bereits erhältlich
Extras: Trailershow, Interviews
©Ascot Elite Home Entertainment
oder: Dieser ganz gute, aber nicht ganz so schockende Wannabe-Hitchcock mit dem Embryo als Covermotiv und dem angenehm kurzen und einprägsamen Titel

Es gibt eine Reihe von Filmen, die wir nach einmaliger Sichtung nicht mehr sehen wollen. Dazu zählt der Französische neue Härte-Schocker Inside (löst bei Schwangeren vermutlich Alpträume, Psychosen und/oder eine Sofortgeburt aus), aber auch Requiem for a Dream. Solche Streifen lassen uns fallen. Nach dem Abspann können wir zwischen 200 Menschen sitzen und uns trotzdem alleine fühlen - im Prinzip wie an der Wurstbude nach dem Discobesuch oder beim Rudelbumms im Szenepuff. Bei Proxy hatte ich die leise Hoffnung, mal wieder so einen Film zu sehen. Bei der Hoffnung blieb es leider auch... obwohl der Film mitnichten für die Tonnen ist.

Ein Blick ins amerikanische Wiki für Proxy (<- Spoiler inklusive!) verrät uns, dass die Macher Proxy als geistigen Nachfolger zum Okkult-Klassiker Rosemaries Baby angelegt haben. Das klingt heroisch, sind aber größere Worte als Taten. Tatsächlich hangelt sich Proxy von einem Twist zum nächsten und schockt storytechnisch am Anfang und in der Mitte des Films mit einer blut- und bildgewaltigen Slow-Mo-Sequenz, welche ästhetisch wundervoll ist. Andererseits könnte ich mit Musik von The Newton Brothers und einer sauberen Zeitlupe auch mein Müsli bedrohlich wirken lassen... VOLLKORNMÜSLI *platsch... platsch... platsch* MIT Obst!!!

Hitchcocks Das Fenster zum Hof ist der Porsche des Suspense, Proxy immerhin das Dreirad. Etwas zu bemüht hangelt sich der Film von Twist zu Twist und zeigt hier und da nackte Haut und Blut. Nein, langweilen tut uns Proxy nicht. Aber der gewünschte "filmische Schlag in die Magengrube" bleibt eben auch aus. Vielleicht hat sich das fleißige Bienchen Zach Parker etwas überhoben. Regie und Schnitt, dazu Ko-Autor und Ko-Produzent. Klar: Zu viele Köche verderben den Brei, aber die wenigsten Filmschaffenden sind Meister in jeder Disziplin. Auch wenn Tarantino Drehbuch und Regie selbst übernimmt, kennt jeder Tarantinofan den Namen Sally Menke (Schnitt u.a. Reservoir Dogs, Jacky Brown, Inglorious Basterds).

Proxy eignet sich perfekt für einen Filmabend unter Freunden. Wenn einer der anwesenden Single-Film-Nerds durch seine Chips hindurchnuschelt, dass er "wohl nie Kinder haben werde", verpasst er auch nichts wichtiges, wenn man ihn zum Heulen nach draußen schickt.

Fazit
Proxy ist kein Meisterwerk für die Filmanalen, aber durchaus ein Film der dem Thrillerfreund ein sanftes "Och schau. Schön!" entlocken wird. Vielleicht versucht man Proxy tatsächlich mal käuflich zu erwerben. Der Film ist für schmales Geld als Silber-, Blau- und Streamling (neues Wort?) zu haben.

In diesem Sinne,
FrauenselbsthilfegruppeInfiltrierendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten kinderfreien Filmabend

Euer Rob

Donnerstag, 18. Dezember 2014

WolfCop

WolfCop | 80 Min | FSK 16 (Uncut)
VÖ: DVD/BD/VOD bereits erhältlich
Extras: Trailer, Featurette, Audiokom., Makof (BD)
©Ascot Elite Home Entertainment
oder: Dirty'n'Hairy - Zahnlos und Bissig

Niemand soll mir nachsagen, ich sei ein Kostverächter, Filmsnob oder würde nur tiefenpsychologische Mindfucker a la Fightclub schauen. Der eine oder andere Leser hat es schon mitbekommen: Kopf & Kino-Rob hat ein Faible für Trash. Grottig wie Bitterfeld, blutiger als der Sommerschlussverkauf bei KIK und sinnfrei wie zehn Pegida-Demos in Dresden. Trash ist in der Filmwelt ein notwendiges Gegengewicht zur Traumfabrik Hollywood oder anspruchsvollem Unterhaltungskino; etwa dem des Wes Anderson.

Ascot Elite ist bekannt für den Release von Filmen, welche vermutlich nie Kinoluft schnuppern werden - teilweise zum Glück der Zuschauer. Seit einigen Wochen befindet sich auch WolfCop im Programm. Werwölfe sind fetzig! American Werewolf war für viele DAS Heimvideoerlebnis ihrer Kindheit. Nein, den Kultstatus von John Landis' Vorzeige-Wolfsmärchen wird der hier besprochene WolfCop nie erreichen. Warum? Er will bissig sein, entpuppt sich aber als zahnlos. Ein weiterer Ausläufer der Neo-Grindhouse-Welle wedelt mit seinem Schwanz und vollführt von stereotypen Dialogen bis hin zu drolligen Musik-Montagen, brav alle Kunststückchen, die das Publikum sehen will. "Brüste, Blut und Bullshit" - WolfCop liefert alle wichtigen B's. Eine Story gibts auch... irgendwie.

Lou Garrou (Leo Fafard) mit der idealen Hand zum Rückenkratzen
Der abgewrackte Cop Lou Garrou (Wortwitz inside) ist ungefähr so geeignet für seinen Beruf, wie Thilo Sarrazin für den Integrationförderverein. Eine okkulte Sekte überfällt den Dödel des Nächtens und belegt ihn mit dem Fluch des..., genau: Vollmond, Heulen, Leute zerreißen. Und mehr will ich von der Story eigentlich nicht erzählen, denn Fakt ist eines: Viele Überraschungen hält der Film nicht bereit. Wie bereits das Cover andeutet, folgt die Verwandlung eher dem Schema Teenwolf.

Anschauen? Kaufen? Ja oder Nein? Handgemachte Blut-Matschepatsche-Effekte geilen Euch auf und Ihr bekommt feuchte Augen, wenn Ihr nur das Wort "Werwolf" hört? Das Wort "Comedy" ist für Euch dehnbarer als das Wörtchen "bald" für den Pressesprecher des BER? Prima! Ihr seid die perfekten Anwärter und geht auf Streife mit dem WolfCop. Der gewollte Trash und (semi)referenzielle Charme dieses Low-Budget-Streifens wird Euch angenehme 80 Minuten bescheren. Euren Freunden werdet Ihr begeistert von "diesem ultracoolen Werwolf-Streifen" erzählen. In jedem anderen Fall sollte Euer Begleitgetränk zu diesem Film mindestens 60% Alkohol enthalten.

Fazit
Die Idee von WolfCop fetzt! Daran gibt es nichts zu rütteln: Werwolf-Splatter trifft auf Grindhousekino. Nein, Filme dieser Art müssen sich nicht allzu ernst nehmen. Comedy mit der Zaunlatte direkt vor'n Kopp geknallt, wird sein Publikum finden, ich persönlich bin nur gespannt welches. Diesem wünsche ich dann von Herzen viel Spaß mit dem Dackel unter den Werwolfstreifen, WolfCop: klein, laut und trotzdem nur niedlich und ungefährlich.

P.s.: Heimliches Highlight ist das originale Poster-Artwork von "The Dude Designs"

In diesem Sinne,
DemWerwolfLockenInsFellDrehendes Cheerio und viel Spaß beim nächsten Vollmond

Euer Rob

Trailer zu WolfCop

Montag, 1. Dezember 2014

Gone Girl - Das perfekte Opfer

OT: Gone Girl | Thriller/Mediensatire | 149 Min
FSK 16 | VÖ: 02:10.14 | © 20th Century Fox
oder: Ehe ist scheiße - Der neue Plottwist Film von David Fincher

Und hier kommt der zweite Teil meines persönlichen Double-Features, rund um das Thema Liebe. Im ersten Teil ging es um die neue Hugh Grant RomCom Wie schreibt man Liebe? (zum Review) Die Kluft hätte nicht größer sein können, als ich 15 Minuten später mit Schmackes auf einen Fincher-Thriller in den gegenüberliegenden Saal marschierte - schnurstracks in Gone Girl - Das perfekte Opfer. In den Hauptrollen erleben wir Ben 'Bauchansatz steht ihm' Affleck und Rosamunde 'Bambiblick' Pike. Beide gehen in ihren Charakteren auf - fast so schön wie ein Hefekuchen bei optimaler Temperatur. Wer die Buchvorlage von Gillian Flynn bereits gelesen hat, kann übrigens JETZT aufhören zu lesen.
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