Montag, 1. Dezember 2014

Gone Girl - Das perfekte Opfer

OT: Gone Girl | Thriller/Mediensatire | 149 Min
FSK 16 | VÖ: 02:10.14 | © 20th Century Fox
oder: Ehe ist scheiße - Der neue Plottwist Film von David Fincher

Und hier kommt der zweite Teil meines persönlichen Double-Features, rund um das Thema Liebe. Im ersten Teil ging es um die neue Hugh Grant RomCom Wie schreibt man Liebe? (zum Review) Die Kluft hätte nicht größer sein können, als ich 15 Minuten später mit Schmackes auf einen Fincher-Thriller in den gegenüberliegenden Saal marschierte - schnurstracks in Gone Girl - Das perfekte Opfer. In den Hauptrollen erleben wir Ben 'Bauchansatz steht ihm' Affleck und Rosamunde 'Bambiblick' Pike. Beide gehen in ihren Charakteren auf - fast so schön wie ein Hefekuchen bei optimaler Temperatur. Wer die Buchvorlage von Gillian Flynn bereits gelesen hat, kann übrigens JETZT aufhören zu lesen.
...und der Rest ist noch da. Schön.
Nick Dunne (Ben Affleck) und seine Frau Amy führen die perfekte Ehe - zumindest für die Öffentlichkeit. Hinter der Fassade kotzt sich Nick regelmäßig in der Bar, bei seiner Schwester Margo (heimlicher Star: Carrie Coon) über die Beziehung aus. Am fünften Hochzeitstag verschwindet Amy spurlos und setzt so die Tretmühle einer medialen Hetzjagd gegen Nick in Gange. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden...

Diverse Kritiker scheinen völlig begeistert zu sein von dem Film. Kollege David Steinitz von der SZ bezeichnet Gone Girl als "brillianten Thriller". Die Welt zieht vergleiche mit dem Großmeister aller Thriller-Regisseure, Alfred Hitchcock. Und zynische Tastenficker von Kopf & Kino? Der freut sich, dass die überwiegende Masse der Rezensenten offensichtlich ein feuchtes Höschen bekam, beim Schreiben der Artikel. Die Kopf & Kino SHORTS bleiben zumindest trocken. Die Affleck & Co. spielen zweifelsohne gut, sogar sehr gut. Ihre Charaktere sind dermaßen überzeichnet, dass ab dem zweiten Drittel Gone Girl folgende Tagline verdient hätte: Die perfekte Mediensatire. Das Starterkit für einen David Fincher-Film besteht aus einem Score von Trent Reznor und Atticus Ross, perfekt durchkomponierten Szenen und natürlich halbnahe Einstellungen. Vermutlich bekommen Camera Operator automatisch einen elektrischen Schlag, wenn sie näher ran gehen oder eben weiter weg.

Thriller? Nein! Das soll nicht heißen, dass ich dem Film seine Daseinsberechtigung absprechen will, oder ihn sonstwie stigmatisieren. Wer auf vorhersehbare Plottwists steht, gute Musik, eine geile Inszenierung und Neill Patrick Harris, der einen Barney Stinson spielt, der einen überkandidelten Ex-Liebhaber mit zu viel Kohle spielt, DER ist bei Gone Girl - Das perfekte Opfer, genau das: das perfekte Opfer.

Fazit
Wenn ich Eierschalen in eine Chipstüte fülle, kann es knistern. Chips finde ich trotzdem nicht in der Tüte. Einzig die Musik scheint Gone Girl von einer schwarzen Komödie zu einem vermeintlichen Thriller zu transfomieren. Aber dann sind da noch die Charaktere; stellenweise so drüber, dass sich der Zuschauer völlig zurecht fragt, ob er denn nun lachen dürfe. Wenn ich eine vorhersehbare Story um Entführung und Mord in ein Thriller-Drehbuch fülle, kann streckenweise Spannung aufkommen. Einen Thriller finde ich trotzdem nicht auf der Leinwand.

P.s.: Eine andere Kritik zum Film, von Blogger-Kollege Dave, alias Gerry42, findet ihr HIER.

In diesem Sinne,
AufEierSchalenHerumBeißendes Cheerio und viel Spaß bei Eurer nächsten Entführung

Euer Rob

Trailer zu Gone Girl - Das perfekte Opfer

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