Dienstag, 7. Juli 2015

Insidious: Chapter 3 - Jede Geschichte hat einen Anfang

OT: Insidious: Chapter 3 | 97 Min | FSK 16 |
R: Leigh Wannell | USA 2015
VÖ: 02.07.15 (Kino)
© Sony Pictures
oder: Soundeffect: Regler 3 - Jedes Mischpult hat einen Ausgang

Ein HIghschool-Girl liegt schwer atmend im Bett, den Rücken zum Fenster, wohl wissend, dass da etwas lauert. Der Mond wirft gerade so viel Licht in das Zimmer, damit wir die Umrisse einer Gestalt hinter der Gardine erkennen. Knapp zehn Sekunden verharren wir. Geräusche wie Omis Inkubator lassen uns instinktiv nach dem Astmaspray des Sitznachbarn greifen. Dann knallt dem Sounddesigner der Schädel aufs Mischpult, ein überlauter dämonischer Schrei begleitet das Gespenst bei seiner ruckartigen Vorwärtsbewegung. Und damit ein herzliches "Willkommen" bei Insidious: Chapter 3 - Jede Geschichte hat einen Anfang*, dem Geisterjahrmarkt für  geile Gespenster und glitschige Gruselgeschichten.

Regisseur Leigh Wannell liefert mit dem dritten Teil des Insidious-Franchises sein Regie-Debüt ab. Da er ebenfalls das Drehbuch geschrieben hat, schreibe ich es ihm voll und ganz zu, dass wir uns nun in einer Filmrealität befinden, in der Dämonen 'halbe' Seelen in Besitz nehmen können, blutjunge Mädchen einen seltsamen Drang verspüren, mitten in die Gefahr hineinzulaufen und niemand, aber auch wirklich niemand auf die Idee kommt auch nur irgendwann das Licht anzumachen. Ich meine, ernsthaft: Du hast nachts Angst vor Geistern -> Du machst das Licht an. Nein. Die Figuren in Insidious 3 wehren sich mit Händen und Bocksfüßen dagegen, logisch zu handeln. Dafür schreit der Plot förmlich danach eine Brücke zu den ersten beiden Filmen zu schlagen, auch wenn diese nur aus aufgezwungenen Cameos besteht.

Das Final Girl Quinn will Kontakt zu ihrer verstorbenen Mutti herstellen. Der erste Versuch geht in die Hose. Sie wendet sich an unser Lieblingsmedium Elise, welche umgehend beginnt, erschrocken Löcher in die Luft zu starren. Kurz darauf wird Quinn von einem Dämon mit Darth-Vader-Geräuschsimulator heimgesucht... halb in Beschlag genommen... ... ...Fußspuren... ... ... Geisterwelt... ... ...Specs und Tucker... ... ...Laterne... ... ...bla bla bla...

Nach 97 Minuten hat Dein Trommelfell Risse, Dein Sitzplatz hat Pissflecken und Dein Nachbar beschwert sich über die ständigen "ManDieseStändigenBilligSchocksGehenMirAufnSack"-Murmeleien. Glückwunsch Herr Wannell, es geht mir auf den Sack, dass ich mich erschrecke. Nach dem Chapter 2* beweist auch Chapter 3, dass wirklich gute Effekte und saubere Kameraarbeit keine brauchbare Story ersetzen können. Die Macher James Wan, Oren Peli und Leigh Wannell können der Prämisse nichts neues mehr abgewinnen. Das ist besonders schade, weil der erste Teil den klassischen Geisterfilm von den Toten erweckt hat.

Fazit
Schocks nach Schema F erschrecken und frustrieren gleichermaßen. Wenn ich fünf Minuten in die Popcornmaschine starre und plötzlich käme da ein Popcornkorn herausgepoppt, ist das nicht weniger erschreckend und knallt genauso. Insidious ist eines der wenigen Franchises, bei denen ich mir ein Spin off wünsche. Mal raus aus dem Dunstkreis drolliger Geisterjäger- und -seher, rein in eine neue Geschichte - ohne zu laute Geräusche und seltsamer Atemmasken über der Futterluke. Herr Gott, was ist das eigentlich für eine seltsame Obsession?

In diesem Sinne,
OuijaBrettNachDateFragendes Cheerio und viel Spaß bei Eurer nächsten Seancè

Euer Rob

P.S.
Hier gehts zum Review von Insidious: Chapter 2 (Review)
Und wenn Du den ersten Teil noch nicht gesehen hast, gibts den mittlerweile
für'n Geisterappel und'n Zauberei: Insidious 


Trailer zu Insidious: Chapter 3 - Jede Geschichte hat einen Anfang

 
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