Donnerstag, 8. Januar 2015

Exodus: Götter und Könige

OT: Exodus: Gods and Kings | 150 Min | FSK 12
VÖ: 25.12.14 (Kino) | ©20th Century Fox
oder: Moses II - Rise of the Zauberlehrling

Er bringt Kinder um, hetzt Nationen gegeneinander auf und lässt Menschen verhungern... UND er ist wieder da: Gott! In seinem neusten Abenteuer bekommt es die drollige Märchengestalt mit diktatorischen Ägyptern zu tun, bekommt aber Hilfe von Moschee... ähm Mosche... Moses. Inszeniert wurde der Budenzauber von Ridley Scott. Als Moses - The Dark Knight, dürfen wir Christian Bale bewundern.

Meine Mutter hat rein filmisch gesehen folgende Macke: Egal, welche Sherlock Holmes-Verfilmung ich ihr vorsetze, ich bekomme stets zu hören, dass der einzig wahre Holmes immer Basil Rathbone sein wird. Ähnlich geht mir persönlich das mit Moses. Seitdem ich über mehrere Oster- und Weihnachtsfeste Die Zehn Gebote von 1956 verabreicht bekommen habe (mit Charlton Heston in der Hauptrolle) ist es schwer jemand anderen in der Rolle des Grandmaster of Gewässerteilung zu akzeptieren. Für Euch allerdings habe ich mich dennoch in den epochal monoto... monumentalen, neuen Film von Ridley Scott gesetzt...

Story
Es gibt Beef im Hause des ägyptischen Königs Sethos. Während seiner leiblicher Sohn Ramses einen auf Gangster macht, scheint der Stiefsohn Moses (Christian Bale) viel besser für den Posten des nächsten Pharaos geeignet zu sein. Sethos verstirbt, Moses ist jedoch kein Ägypter und wird deshalb von Ramses abgeschoben. Nachdem Moses in der Wüste einen Stein auf den Kopf bekommen hat, sieht er plötzlich Gott - in Gestalt eines kleinen Kindes wohlgemerkt - und hat den Drang, sein Volk aus der Sklaverei der Ägypter zu befreien...

Review
Mit Exodus: Götter und Könige steht uns nach Herr der Ringe die nächste High-Level-Fantasy-Romanverfilmung ins Haus, wenn auch nur kapitelweise und nicht ganz werkgetreu. Regisseur Ridley Scott hat bekannte Namen engagiert: Christian Bale in der Hauptrolle als Moses, Joel Edgerton als Ramses, Sigourney Weaver als Mutti, Ben Kingsley als Dingens, John Turturro brilliert als NaSagSchon und wer würde Aaron Paul vergessen in seinem Gastauftritt als WieHießErGleich.
In 150 Minuten zeigt uns Ridley Scott nochmal die schönsten Szenen aus Prometheus, Independence Day und Die Mumie kehrt zurück. Kompensationsverdächtig große Steinfiguren, gigantische Schatten über Großstädte, perverse Sandstürme: Er liefert Euch alles! Ihr habt tierisch Bock auf animierte Aligatoren, fallende Pferde und buschige Bärte? Exodus: Götter und Könige!
Lasst Euch verzaubern vom weißesten aller Weißen, Christian Bale in der Rolle des Moses - einem Mann, der nach tragischen Erlebnissen jahrelang auf Wanderschaft geht, einen auf die Zwiebel bekommt, anschließend brennende Büsche und unsichtbare Kinder sieht... dann als Meister der Kriegsführung zurückzukehrt nach Gotham City  Ägypten, um seine Homies zu befreien. "I AM BEARDMAN"
Nur weil eine Frau 1600 v. Chr. ein Leben in der Wüste verbringt, bedeutet es nicht, dass die Dame nicht blend-a-med-weiße Zähne haben kann, ein angenehm widerstandsfähiges Tagesmakeup und seidenglatte Haare und eine Haut, glatt wie Marmor. Und warum sollten Sklaven denn nicht auch das Recht haben, auf einen gepflegten Drei-Tage-Bart? Nein, nein, Ridley Scott lässt sich nicht von nervigen Tatsachen den Film vermiesen.
Fazit
1956 machten überbordende und tragische Gestik und Mimik Die Zehn Gebote zu einem monumentalen Theaterstück auf einer Leinwand. Auch dort spielte ein Ensemble - weiß wie Milch - diese Rollen. Eine prächtige Ausstattung und ein liebevoll schrulliges Drehbuch, aber auch die für die Zeit beeindruckenden Effekte machen den Film zeitlos.
Exodus: Götter und Könige bietet Effekte, die heutzutage eben jeder hat. Es nimmt eine Geschichte, die jeder kennt und verwandelt sie in eine Geschichte die keiner will. Herr Gott, Ben Kingsley könnte meinen Joghurt spielen und würde dies immer noch gut tun. Es liegt nicht an den Darstellern. Sie tun, wie ihnen aufgetragen. "Du sollst keine Regisseure haben neben mir." Es liegt auch nicht an den Effekten. 1 Million Fliegen aus dem Rechner jucken niemanden mehr. Wasser das einfach so verschwindet? Seit der Erfindung des Abflusses kennen wir das alle! Ridley Scott und seine vier Drehbuchautoren wissen einfach nicht, ob sie nun versuchen wollen, die Geschichte in einen realen Hintergrund einzubetten oder doch völlig ins Effektspektakel abzudriften.

Doch das allergrößte Rätsel bei diesem Film ist und bleibt für mich, was die Deutsche Film- und Medienbewertung dazu getrieben hat, Exodus das Prädikat "besonders wertvoll" zu verleihen.

In diesem Sinne,
ZeugenJehovasBelaberndes Cheerio und viel Spaß bei Eurer nächste Bibelstunde

Euer St. Rob

Trailer zu Exodus: Götter und Könige

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